„Man kann nicht nicht kommunizieren“, befand Paul Watzlawick. Aber man kann stundenlang reden, ohne einen entscheidenden Schritt weiter zu kommen. In endlosen Besprechungen, jahrzehntelangen Konferenzen, in mit großer Sturheit geführten Verhandlungen.
Bei Dinosaurier-Kommunikation fällt mir ein: „Wer stärker ist, hat Recht“.
Es sind hitzige Auseinandersetzungen – diese nicht unbedingt hirngesteuert – ich höre Grunzen, Urschreie, Knochenkrachen.
Wilhelm von Humboldt meinte: „Der Mensch ist nur Mensch durch Sprache.“ Sprache verändert sich. Dereinst äußerte man sich bei einer Meinungsverschiedenheit etwa so: „Mein werter, sehr geschätzter Freund, bei allem Respekt möchte ich Ihnen in dieser Sache doch vehement widersprechen.“ Um wie viel griffiger ist da das heutige „Moooment, Frau Kollegin!“ oder unter Jugendlichen ein „Ey‘ Alter, spinnst’u?“ Dazu ein deutlicher Schubser gegen die Schulter. Zum Beispiel.
Das Gegenteil von Dinosaurier-Kommunikation wäre wohl Diplomatie? Grad dieser Tage international wieder sehr gefragt. Ein guter Rat auch im Alltag: „Da musst Du wohl etwas diplomatischer vorgehen“. Also nicht gleich mit der Tür ins Haus fallen, die Keule eingepackt lassen. Was uns auf der Zunge liegt – erst ins Hirn. Abwägen. Zuhören. Zum Beispiel.
Wer als Gastgeschenk gern ein Buch mitbringt, hier noch ein Tipp: Konflikte lösen durch Gewaltfreie Kommunikation von Marshall B. Rosenberg – sehr lesenswert.