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Kompost für den Alltag


Sei wachsam

Schon vor 20 Jahren sang Reinhard Mey Sei wachsam, von seiner Platte Leuchtfeuer und erschreckend aktuell.

»Pass auf, dass du deine Freiheit nutzt
Die Freiheit nutzt sich ab, wenn du sie nicht nutzt!«

Die Freiheit, die wir hierzulande und fast europaweit genießen, ist weder selbstverständlich noch auf immer angelegt. Zu einem Teil verdanken wir sie den Frauen, denen der eindrucksvolle Film Suffragette – Taten statt Worte ein Denkmal setzt. Jetzt in den Kinos.

»Sei wachsam
Bewahr dir deinen Mut
Sei wachsam
Und sei auf der Hut!«

Wachsam ist auch Barbara. Mit ihrer poetischen, politischen, witzigen Streetart mischt sie sich ein.
Streetart barbara wonderful world
Auf die Spuren von Barbara begab sich das NDR-Kulturjournal vom 15.1.2016.

Das Kulturjournal hat das Potenzial zur Lieblingssendung. Auch diese Woche Montag (15.2.2016) gab es spannende Beiträge. Unter anderem stellte Julia Westlake im kurzweiligen Gespräch mit Karen Duve das NDR-Buch-des-Monats Macht vor, das im Jahr 2031 spielt. Die Autorin knüpft mit diesem Roman an ihre düsteren Vorhersagen in Warum die Sache schiefgeht an.
Julia Westlake zu Macht: »Überspitzt und bitterböse. Denn wir sind selbst an der Klimakatastrophe schuld. Rücksichtslos haben wir unsere Zukunft dem Profit und dem Konsum geopfert.«
Und das hat eben Konsequenzen.

Doch noch haben wir unsere Zukunft in der Hand. Es gibt unzählige Projekte von Menschen, die sich nicht entmutigen lassen und an dieser Zukunft bauen, regional wie international.
Zum Beispiel haben sich die Friedensnobelpreisträgerinnen zusammengetan und eine Initiative gegründet. Es lohnt einen längeren Besuch auf der Website. Nicht zuletzt engagieren sich die Friedenpreisträgerinnen für die Abrüstung weltweit.
Jody Williams, die 1997 gemeinsam mit der Internationalen Kampagne für das Verbot von Landminen, den Friedensnobelpreis erhielt: »We really are at the crossroads and [disarmament] will happen if people of goodwill all over the world raise their voices and take action to let the governments of the world know that’s what they want.«

Ich erinnere bei dieser Gelegenheit gern an Bertha von Suttner und ihren Roman Die Waffen nieder und möchte wetten, dass die erste Friedensnobelpreisträgerin (1907) heute diesen Aufschrei „Waffenexporte stoppen“ der Partei DIE LINKE unterstützen würde.  Das Video dauert 2 Minuten, die sich lohnen.

Seien wir wachsam, lassen wir uns (ab und zu wenigstens) erschüttern von den humanitären Katastrophen auf der Welt. Lassen wir uns erschüttern und kommen so in Bewegung, gern gemeinsam.

Denn alles, was wir tun, und alles, was wir lassen, hat Konsequenzen für diese Welt, davon bin ich inzwischen fest überzeugt.

Bewahren wir uns also unseren Mut.