Mit seinem Essay Empört Euch! machte Stéphane Hessel (1917–2013) im Alter von 93 Jahren Furore. Seit dem Erscheinen 2010 wurde das 32 Seiten starke Buch aus dem Französischen in mehr als 40 Sprachen übersetzt.
Arte hat im Oktober Empört euch! Engagiert euch! – Stéphane Hessel (Deutschland 2017) gezeigt, ein beeindruckendes Porträt über den Widerstandskämpfer, Buchenwald-Überlebenden und ehemaligen UN-Diplomaten. Der Film ist in der Arte-Mediathek noch nachzusehen bis zum 13. Januar 2018.
Der Verlag nennt Stéphane Hessels Erinnerungen Tanz mit dem Jahrhundert „ein ganz realistisches Lehrstück in Sachen Demokratie“. Es liegt auf meinem Lesestapel.

Foto: Marie-Lan Nguyen
Längst keine Neuigkeit mehr, aber immer noch erwähnenswert: Margaret Atwood hat den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels 2017 erhalten.
Ihren Roman Der Report der Magd habe ich kurz nach Erscheinen gelesen und war begeistert von diesem Science Fiction – das Wort Dystopie kannte ich damals noch nicht. Eine neue gebundene, also Hardcover-Ausgabe erscheint am 17. November 2017 bei Piper, mit diesem etwas minimalistischen tollen Titelbild [Nachteil: Autorin und Titel sind kaum zu erkennen].

Foto: Larry D. Moore
Fast alle ihre Romane und Erzählungen sind als Piper-Taschenbuch lieferbar, so auch Der Report der Magd.
Die Preisverleihung in der Frankfurter Paulskirche am 15.10.2017 kann man in der 3sat-Mediathek nachsehen und die kurzweilige Dankesrede von Margaret Atwood auf der sehr informativen Friedenspreis-Website nachlesen, wie übrigens alle Reden seit der ersten Preisverleihung von Max Tau (1950) bis Carolin Emcke (2016). Übrigens war Nelly Sachs 1965 die erste Frau, die den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels erhalten hat, Margaret Atwood ist im 68. Jahr erst[!] die zehnte Preisträgerin.
Nun aber: meinen herzlichen Glückwunsch an Dich, liebe Britta, zum 20. Geburtstag Deines wunderbaren AvivA-Verlages!

Verlagsplakat

Neuerscheinung Herbst 2017
Was für eine schöne Idee, eine Jubiläumstour durch 20 besondere Buchhandlungen zu machen, festgehalten im lesenswerten AvivA-on-Tour-Blog.
Vorbildlich, wie Britta Jürgs vergessene Autorinnen insbesondere der Zwanziger Jahre in ihrem Verlagsprogramm wieder sichtbar macht. Der Berliner Tagesspiegel würdigte ihre verlegerische Arbeit am 19.10.2017 mit einem Porträt unter dem Titel Das ganze Jahr Frühling.
Über weibliche Vorbilder macht sich auch Nino Haratischwili im Brief an meine Tochter Gedanken, veröffentlicht in Das Magazin N°18 aus der Schweiz vom 6. Mai 2017.
Das achte Leben (Für Brilka), ihr dritter Roman von 2014, erzählt von sechs Generationen einer georgischen Familie im 20. Jahrhundert – mit 1280 Seiten so umfangreich wie hinreißend erzählt.

Szene aus „Das achte Leben (Für Brilke)“ am Thalia Theater
Das Hamburger Thalia-Theater hat in diesem Jahr eine großartige Bühnenfassung des Romans realisiert, die ich mir bestimmt noch ein drittes Mal angucken werde. Fünf Stunden grandioses Schau-Spiel – was für eine Leistung!
Die nächsten Vorstellungen sind im Dezember. Für diejenigen, die wie ich keine Nachteulen sind, gibt es eine „Nachmittagsvorstellung“ (17.00 bis 21.55 Uhr) am 28. Januar 2018.
Verrückt, oder? Bald ist schon wieder Weihnachten. Dieser Kalender aus dem Andere-Zeiten-Verlag kann helfen, den Advent zu entschleunigen. Vom 1. Dezember 2017 bis zum 6. Januar 2018 gibt es für jeden Tag einen Text, jeweils liebevoll gestaltet. Andere Zeiten wurde 1998 als gemeinnütziger Verein gegründet, nach eigener Aussage ökumenisch und eigenständig.
Es gibt keine andere vernünftige Erziehung als Vorbild zu sein; wenn’s nicht anders geht, ein abschreckendes.
Albert Einstein (1879–1955)