Der Begriff spielt laut Wikipedia auf die weite Verbreitung der Binsen (Gräser) an sowie auf ihre einfache, knotenlose Form. So gab es bereits im Lateinischen die Wendung: nodum in scirpo quaerere („Stengelknoten auch an der Binse suchen“), wenn jemand an einer simplen Feststellung herumdeuteln wollte. Ein Beispiel: Schlimmer als Binsenweisheiten sind Fake News.
Der Guardian hat vor einiger Zeit sein Wording geändert und nennt es nicht mehr Klimawandel, sondern Klimakrise oder Klimanotstand. Das interessante Interview „Wie Sprache unser Denken über die Zukunft verändert“ findet sich bei bento.
Bei einer Brückenbesetzung in London im November 2018, über die der Guardian ausführlich berichtet hat, singen Aktivist*innen: »Never doubt, that a small group of people can change the world indeed. it is the only thing that ever has. Never doubt, that …« [The Guardian, Life inside Extinction Rebellion: ‚We can’t get arrested quick enough‘, bei youtube ab min 9:02, veröffentlicht am 22.11.2018 ] – sehr bewegend, finde ich.
Damit zitieren sie die US-amerikanische Ethnologin Margaret Mead (1901-1978):
»Never doubt that a small group of thoughtful, committed citizens can change the world; indeed, it’s the only thing that ever has.«
gefunden bei brainyquote
»In der Gedankenwelt von Extinction Rebellion nehmen drei Zahlen einen entscheidenden Platz ein: 2025, 0 und 3,5 Prozent. 2025 sollen die C02-Emissionen auf null reduziert sein, und die Aktivisten glauben, dass sie die Regierungen nur dazu kriegen, wenn sie ungefähr 3,5 Prozent der Bevölkerung für sich gewinnen.« Rico Grimm, Krautreporter 1.5.2019
Am Freitag, dem 20.9.2019 findet der dritte globale Klimastreik statt – weltweit werden Menschen auf die Straße gehen und für die Einhaltung des Parisabkommens und gegen die anhaltende Klimazerstörung laut werden. Hier der Aufruf von Fridays for Future. Und hier meiner: Kommt um 12 Uhr am 20.9. in Hamburg zum Jungfernstieg, in Berlin zum Brandenburger Tor, in Frankfurt zur Alten Oper, um 10 Uhr in Münster zum Prinzipalmarkt … [alle Orte hier] und bringt noch jemanden mit.
Samuel Harfst [keine Ahnung, wie ich auf den gekommen bin …] rät in seinem Song Alles Gute zum Alltag:
»… träume hellwach, träume groß,
lass die Hoffnung niemals los.«
Auch bildende Künstler*innen setzen sich mit dem Klimanotstand auseinander. Im Berliner Gropiusbau gibt es dazu bis zum 1. Dezember 2019 die alles in allem beeindruckende Ausstellung »Garten der irdischen Freuden«, die ich letzte Woche gesehen habe.

Rashid Johnson, „Antoine’s Organ“ (Detail), 2016. Foto: Martin Parsekian Rashid Johnson, Courtesy: der Künstler und Hauser & Wirth
Und wer es sich immer noch gönnt, Bücher zu lesen, könnte hier in der Longlist zum Deutschen Buchpreis stöbern. Übrigens sind es in diesem Jahr 11 nominierte Autorinnen und 9 Autoren. Die Shortlist wird am 17.9.2019 bekannt gegeben, der Buchpreis am 14.10. zum Auftakt der diesjährigen Frankfurter Buchmesse verliehen.