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Kompost für den Alltag

Wortnungsamt®

Die Volksinitiative des Vereins Deutsche Sprache startet in Hamburg eine Unterschriftenkampagne.
»Wir lehnen Gendersprache ab, da sie diskriminierend, integrationsfeindlich und vorurteilsbeladen ist.« Gendersprache sei die Sprache einer Minderheit, die vorgebe, die Mehrheit zu repräsentieren. »Tatsächlich versucht sie, der Mehrheit ihre Privatsprache aufzuzwingen, wenn sie z. B. von Bürger/innen, BürgerInnen, Bürger_innen, Bürgenden, Bürger*innen, Bürger:innen spricht.«
Quelle: dpa 1.2.23

Bürgenden? Ernsthaft??? Kollege Jens hat neulich vorgeschlagen, ein Jahr lang schlicht von Bürgerinnen zu sprechen und damit alle mitzumeinen, probeweise. Finde ich eine gute Idee. Luise F. Pusch hat einen ähnlichen Vorschlag schon 1984 gemacht. Mehr zum Generischen Femininum [verlinkt zu Wikipedia].

Dieser Cartoon stammt wahrscheinlich auch aus den Achtzigern. Ich finde ihn nach wie vor großartig. Freimut Woessner hat mir außer der Nutzungserlaubnis netterweise noch die neuere Variante in Farbe geschickt.


Wie schön wäre es, die Genderdebatte mit mehr Humor führen zu können. Worum genau geht es hier eigentlich? Haben wir keine anderen Themen? Katzen zum Beispiel.

Unser Kater als Baby mit Geschwistern

Und diese Katze wusste doch, dass sie die neue 100-Cent-Marke zieren wird, oder?

Übrigens gibt es einen Sondermarken-Flyer vom Bundesfinanzministerium. Das BMF bringt Marken »zu einer Vielzahl von Themen heraus, welche die deutsche Geschichte und Kultur widerspiegeln«. Dass diese Geschichte vor allem von Männern geprägt war, ist nicht zu übersehen. Ich habe spaßeshalber mal die einzige Frau, die das BMF 2023 mit einer Sondermarke ehrt, gelb markiert, die männlichen Geehrten in rosa und lila. Der bearbeitete Flyer zum Download .

Den BücherFrauen geht es schon seit 1990 um die Sichtbarkeit von Frauen. So laden die Hamburgerinnen auch in diesem Februar wieder ein zu ihrem LiteraturBrunch. Am Sonntag, 26.2. freuen wir uns auf Katharina Adler, Elena Penner und Slata Roschal. Es gibt noch freie Plätze. Mehr Infos auf der BücherFrauen-Website.

Die drei Romane habe ich ausführlicher vorgestellt im Dezember-Textbeet Lieber lesen

Bevor am 24.2. bei Steidl der zweite Roman von Annika Büsing erscheint, möchte ich doch noch NORDSTADT empfehlen, ihr Debüt von 2022

Haben wir keine anderen Themen?
Doch.
Autobahnen.

Quelle: https://fridaysforfuture.de

Ist dieser Bildausschnitt schon kritischer Journalismus?
Foto: Holger Kröger | Quelle: Schenefelder Tageblatt

Quelle: FFF bei Instagram
Schreibt mir, wenn Ihr am 3.3.2023 für den Klimastreik in Hamburg noch eine Bezugsgruppe sucht.
mg(at)textbeet.de
Los geht’s um 13.00 Uhr auf dem Jungfernstieg.

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